Mit dem Touristikbus nach Barcelona – ein Erfahrungsbericht.

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Joël Béla Bourgeois

Product Designer

Wir wollen Busreisen neu denken. Um (neue) Ideen zu entwicklen, inspirieren wir uns aber auch gerne bei bestehenden Angeboten.

Ernst Marti, ein erfolgreicher Reisebusunternehmer und geschätzter Berater von Twiliner, hatte uns schon oft eingeladen, an einer seiner Reisen teilzunehmen. Als sich die Gelegenheit bot, nach Barcelona zu reisen, entschied ich mich, dieses großzügige Angebot anzunehmen und an einer Fahrt an die Costa Brava teilzunehmen. Normalerweise werden solche Reisen mit Hotelunterkunft und Rückfahrt gebucht, aber ich hatte ohnehin vor, weiter nach Paris zu reisen. Also buchte ich lediglich eine Hinfahrt.

Drei Wochen vor der Reise erkundigte ich mich auf der Webseite nach dem Fahrplan. Glücklicherweise fand ich ein passendes Datum und stellte eine Buchungsanfrage per E-Mail. Die Bestätigung erhielt ich noch am selben Abend.

Zehn Tage vor Reisebeginn erreichten mich per Post das Fahrticket, Gepäckbeschriftungen und detaillierte Reisehinweise. Eine Umbuchung auf einen anderen (etwas weiteren) Zielort war telefonisch problem- und kostenlos möglich.

Am Morgen der Abreise verzichtete ich auf meine üblich eitle Arbeitskleidung und schlüpfte stattdessen in meinen schlichtesten Trainingsanzug. Per S-Bahn fuhr ich vom Twiliner-Büro an den Flughafen Zürich. Doch dort erwarteten mich keine lästigen Sicherheitskontrollen oder hektischen Gate-Änderungen.

16:25 Uhr

An der beschriebenen Bushaltestelle wurde ich in Empfang genommen, etwas verunsichert wegen meinem ungewöhnlich leichten Gepäck. Unsere Chauffeurin erklärte mir und der zweiten Passagierin, dass wir erst ab Kallnach, dem Hauptstandort in Bern, in den Reisebus zusteigen würden. Bis dahin würden wir mit einem kleinen, aber umso komfortableren Sprinter mitgenommen.

Diese Shuttle-Fahrt wird mir trotz dreier unfallbedingter Verkehrsstaus als eine der angenehmsten Busfahrten in Erinnerung bleiben.

19:30 Uhr

In Kallnach angekommen, wurde mein Gepäck gemäss meiner Zieldestination in den Kofferraum verladen. Ich nahm meinen zugewiesenen Sitzplatz ein und freute mich, dass ich aufgrund der geringen Auslastung den Doppelsitz für mich alleine hatte. Der gangseitige Sitz könnte um einige Zentimeter verschoben werden und die leicht verstellbare Rückenlehne erlaubt auch ein entspannteres Sitzen auf längeren Strecken.

Die Crew, bestehend aus zwei fröhlichen Fahrern und einer fürsorglichen Reisebegleiterin, stellte sich über das Bordmikrofon vor und wir machten uns auf den Weg. Als einer der jüngeren Fahrgäste an Bord des Hochdeckerbusses war ich offensichtlich auch der unerfahrenste. Ich war der einzige, der vom legendären Wienerli-Service an Bord nichts wusste und schaute daher etwas enttäuscht auf mein lasches Sandwich aus dem Flughafen-Coop.

21:30 Uhr

An der letzten Aufladestation in Genf wurde ein etwas zu kühler, aber dennoch bemerkenswerter Rotwein im Bordbistro serviert. Die charmante Mitreisende vor mir lud mich zu diesem unerwarteten Aperitivo ein und feierte damit meine erste Fahrt mit dem Marti-Bus.

22:55 Uhr

Kurz vor Lyon fand an einer Autobahnraststätte der erste Fahrerwechsel statt. Die Passagiere konnten eine ausgedehnte Raucherpause an der frischen Luft genießen oder die geräumigen WC-Anlagen aufsuchen.

Auf der Weiterfahrt auf dem französischen Asphalt wurde gegen Mitternacht das Licht gedimmt und schließlich komplett ausgeschaltet. Die meisten Passagiere schliefen bereits und auch mir hatte der Rotwein die nötige Schläfrigkeit verliehen.

05:30 Uhr

Der Fahrer weckte uns mit seiner sanften Stimme und bat die ersten Gäste, sich auf den Ausstieg an der ersten Zieldestination vorzubereiten.

06:20 Uhr

Im Industriequartier des selten so nebligen Girona konnten wir unsere Beine vertreten. Die Entfernung zu den bereits gedeckten Frühstückstischen im Restaurant betrug maximal 15 Meter. Nach diesem kurzen Stopp auf spanischem Boden ging die Reise weiter.

08:10 Uhr

Ich wurde in Lloret de Mar mit meinem Mini-Rollkoffer vor der bereits geschlossenen Discoteca Tropical in die Sonne entlassen.

Abschließend möchte ich mich noch einmal bei Herrn Marti und seinem Team für dieses großartige Reiseabenteuer bedanken. Sie haben einen herausragenden Job gemacht und mich auf wunderbare Weise in die Welt der Marti-Reisen eingeführt.

Thanks for sharing 😘

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