Staatliche Förderprogramme sind ein einfaches und unbürokratisches Mittel, das Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zur Klimaklage sofort umzusetzen. Ein Aufruf an die schweizerische staatliche Förderlandschaft.
Wir sind vom bahnbrechenden Urteil des EGMR zur Klimaklage der Klimaseniorinnen begeistert und gratulieren den Klägerinnen zu ihrem Erfolg. Hoffnung gibt das Urteil insbesondere auch für innovative Startups, die sich für nachhaltige Lösungen einsetzen (wie z.B. auch Twiliner).
Die Schweiz macht viel für Startups und bietet diverse Förderprogramme. Dabei geht es vorwiegend um Return on Investment. Die Ziele sind etwa Jobs oder Steuergelder. Mit Philanthropie haben diese Programme wenig zu tun.
Mit Twiliner haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Nachhaltigkeit kein zentrales Entscheidungskriterium für eine Projektförderung ist. Dabei wäre das angebracht: Die Schweiz hat sich verpflichtet, bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 zu halbieren. Bis 2020 sollten sie bereits um 20% reduziert sein. Erreicht wurden nur 18% und in einzelnen Bereichen wie dem Verkehr sogar nur 7%.
«Beim Verkehr hat die Schweiz bis 2020 nur gerade 7% statt der anvisierten 20% Emissionen reduziert.»
Wir dachten natürlich, mit Twiliner offene Türen einzurennen. Trotz des offensichtlichen ökologischen Nutzens erhielten wir in der Vergangenheit fast nur Absagen von staatlichen Förderprogrammen. Die Begründungen waren teils erstaunlich: «Twiliner passt nicht zu unseren Kernthemen» oder «Twiliner ist nicht innovativ genug» oder «dafür gibt es keine Nachfrage» oder gar «die CO2-Reduktion durch Twiliner findet nur zum Teil auf Schweizer Boden statt».
Nun könnte das Urteil des EGMR zu einem Umdenken führen. Es zeigt, dass die Schweiz die Verantwortung für den Klimaschutz ernst nehmen muss und alle Möglichkeiten zur CO2-Reduktion nutzen sollte. Förderprogramme sind bestens geeignete Mittel, dies schnell und unbürokratisch zu bewerkstelligen. Sie brauchen lediglich einen etwas stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit.
«Liebe Behörden: Nutzt die Chance!»